Slowakei

Euro-Einführung in der Slowakei

Kurz und kompakt:

Die Slowakei hat den Euro zum 1. Januar 2009 eingeführt. 1 Euro entspricht 30.1260 Slowakischen Kronen.

Ausführliche Informationen:

Die Slowakei trat am 26. November 2005 dem Wechselkursmechanismus II der EU bei, was eine Wartezeit von zwei Jahren bis zur Einführung der Gemeinschaftswährung beinhaltete.

Mit dem Beitritt zum WKM II der Union wollte der damalige Finanzminister Ivan Miklos u.a. die Slowakische Krone vor einer drohenden Krise des Ungarischen Forint schützen, welcher die Landeswährung beeinflussen konnte.

Mitte März 2007 wurde der offizielle Leitkurs der Slowakischen Krone zum Euro von 38,4550 SKK auf 35,4424 SKK abgesenkt. Grund: Seit Monaten stieg der Kurs der Landeswährung kontinuierlich an und konnte trotz wiederholter Interventionen seitens der Slowakischen Nationalbank nicht abgesenkt werden. Kurz bevor die zulässige Höchstgrenze für Euro-Anwärter überschritten zu werden drohte, einigten sich die EZB und die Finanzminister der Euro-Zone über die Anpassung des offiziellen Wechselkurses.

Ministerpräsident Robert Fico kritisierte unterdessen die Konvergenzkriterien zur Euroeinführung. Er sah dadurch die kleineren Mitgliedsstaaten aus Osteuropa benachteiligt: »Mit dem schnellen Wachstum ist eben oft eine höhere Inflation verbunden. Man kann daher für die schnell wachsenden neuen EU-Mitglieder nicht dieselben Kriterien anwenden wie für die alten EU-Länder«.

Ab August 2008 begann die doppelte Preisauszeichnung im Land. Wie schon bei den anderen Euro-Anwärtern, hat sich auch die Slowakei für das »Big Bang«-Szenario entschieden. Die Krone behielt ihren gesetzlichen Status als Zahlungsmittel neben dem Euro lediglich bis zum 16. Januar 2009. Alle benötigen Banknoten wurden vorerst – wie bereits bei Slowenien, Malta und Zypern – dem restlichen Euroraum entliehen.

Die Europäische Kommission hatte sich im Mai 2008 erwartungsgemäß positiv zur Euroreife der Slowakei geäußert. Im Bericht der EZB aus Frankfurt jedoch äußerte die Zentralbank Bedenken, ob das Land die derzeitigen Kriterien auch nach der Euroeinführung erfüllen könne.

Neben der fehlenden Abwertungsmöglichkeit des Euro sahen die Währungshüter vor allem auf dem slowakischen Arbeitsmarkt Handlungsbedarf. Wichtige Reformen müssten vorangetrieben werden, um die Arbeitslosenquote langfristig zu senken.

Weiter forderte man die Regierung in Bratislava zum Sparen auf, um das Haushaltsdefizit auch weiterhin im Zaum zu halten.

Im Juni 2009 genehmigten dann sowohl die EU-Finanzminister, als auch die europäischen Staats- und Regierungschefs die Euroeinführung der Slowakei und folgten so der Kommissionsempfehlung.

Am 8. Juli setzten die Finanzminister den Wechselkurs zum Euro auf 30,1260 SKK fest. Weiter wurden letzte formale Beschlüsse verabschiedet.

Derzeit hat das Land mit einem gegenüber 2009 erneut enorm gestiegenen Haushaltsdefizit zu kämpfen. Es läuft ein Defizitverfahren der EU.

Länderinfos
Hauptstadt: Bratislava
Amtssprache: Slowakisch
Fläche: 48.845 km²
Einwohnerzahl: 5.447.502
Frühere Währung: Slowakische Krone

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