Dänemark

Euro-Einführung in Dänemark

Kurz und kompakt:

Nachdem eine Mehrheit von 53% der Dänen im Jahr 2000 die Euro-Einführung abgelehnt hatte, sollte 2007 ein zweites Plebiszit stattfinden, was aber nicht geschah. Im Jahre 2013 ergab jedoch eine Umfrage der Danske Bank, dass die Mehrheit der Dänen gegen die Euroeinführung ist. Die dänische Ministerpräsidenten Helle Thorning-Schmidt plante zwar eine erneute Volksabstimmung, doch die zu dem Zeitpunkt eintretende Finanzkrise verunsicherte viele Dänen, sodass ein Referendum wenig Sinn ergab, wenn man sich ein positives Ergebnis erhoffte.

Ausführliche Informationen:

Durch das Veto der Bevölkerung im Jahr 1992 zum Maastricht-Vertrag erhielt Dänemark zusammen mit Großbritannien das Recht, sich endgültig gegen den Euro auszusprechen. Trotzdem gehört das Land seit 1999 dem WKM II der Union an und könnte so jederzeit die Gemeinschaftswährung einführen.

Die Regierung des Landes hätte den Euro eingeführt, doch stoppte die Bevölkerung das Vorhaben in einem Referendum vom 28. September 2000. Eine Mehrheit von 53,1 Prozent stimmte gegen den Beitritt zur Eurozone.

Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen kündige nach seiner Wiederwahl im Dezember 2007 an, eine erneute Volksabstimmung über die Einführung der Gemeinschaftswährung und Abschaffung von Sonderregeln bei der Umsetzung von EU-Rechten ansetzen zu wollen. Ob beide Themen gemeinsam oder separat zur Abstimmung gestellt werden ist noch unklar.

Auf eine mögliche Euro-Einführung ist das Land bestens vorbereitet, denn es erfüllt die Konvergenzkriterien der EU schon lange.

Mit dem Eintritt in die Währungsunion würde Kopenhagen nicht nur der Gemeinschaft wieder etwas nähertreten, sondern könnte erstmals darüber hinaus Einfluss auf die Entscheidungen der europäischen Geldpolitik nehmen.

Rasmussen hatte zuerst eine Abstimmung noch im Herbst 2007 favorisiert. Aufgrund des negativen Ausgangs beim irischen Referendum zum EU-Verfassungsvertrag entschied man sich jedoch dafür den Volksentscheid zurückzustellen.

Zeitweise standen die Chancen in Meinungsumfragen nicht schlecht, dass ein erneutes Referendum anders ausfallen könnte als das erste, da die Stärke und Stabilität der Währung offenbar zu überzeugen wusste.

Die Umfrage der Danske Bank ergab, dass nur 15,0 % der Dänen für die Euroeinführung ist, während die Mehrheit von 57,0 % strikt dagegen ist. Der Rest ist noch unentschlossen. Die negative Haltung lässt sich auf die europäische Schuldenkrise zurückführen.

Das Opt-Out-Recht besitzt Dänemark, neben ehemals Großbritannien als weiteres Land, noch immer und ist deshalb, im Gegensatz zu allen anderen EU-Staaten, nicht dazu verpflichtet den Euro einzuführen. Dementsprechend ist mit einer Einführung des Euro in Dänemark in Zukunft auch erst einmal nicht zu rechnen.

Länderinfos
Hauptstadt: Kopenhagen
Amtssprache: Dänisch
Fläche: 43.094 km²
Einwohnerzahl: 5.468.120
Währung: Dänische Krone

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